Kytes bei der Preisverleihung zum New Music Award 2016
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New Music Award 2016 KYTES holen sich den New Music Award!

01. November 2017, 12:18 Uhr

Was für ein Abend, was für ein Teilnehmerfeld! Das Finale des New Music Award 2016 war ein Fest der Musik - und am Ende jubelt ein würdiger Gewinner! Der Pott geht nach München! Doch der Reihe nach ....

Es war schon ein sehrsehrsehr besonderer Ort, an dem der New Music Award dieses Jahr zu Gast sein durfte: die ehrwürdigen Hallen von Blackbox Music, an dem schon Acts wie die Beatsteaks, Seeed oder Rammstein für ihre Tourneen probten. Diesmal roch es nicht "nach Till Lindemann" (Chris Guse), sondern lecker nach neuer Musik.

Die Band Kytes auf der NMA-Bühne 2 min
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2 min

New Music Award 2016

Neun Bands, eine Bühne, ein Sieger: Kytes sichern sich den New Music Award 2016 und setzen einem fantastischen Musikfest die Krone auf.

MDR SPUTNIK Sa 10.12.2016 18:42Uhr 01:35 min

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Kurze Einführung von Lumaara und Chris Guse, kleiner Schnack mit der Jury, ab dafür! Van Holzen aus Ulm machen erst gar keine Gefangenen, schicken ein wütendes Rockbrett über die Köpfe des Publikums hinweg und die laserartigen Lichstrahlen vom Bühnenhintergrund nageln die deutschsprachigen Texte in die Hirne: "Schüsse aus meinem Mund!"

180°-Wende: L'aupaire aus Gießen katapultiert die Halle mindestens 30 Jahre zurück in die Pop-Vergangenheit und wärmt die kalte Dezembernacht mit einem großen Schuß Soul, Reggae und Sugar-Pop. Charming! Was für tolle Bläser - und vermutlich die erste Lapsteel-Gitarre in der Geschichte des New Music Award!

Es ist Zeit für den Lokalmatadoren: Teesy aus Berlin täuscht kurz mit einer unverstärkten Trompete an, dann rollt die Soulrock-Walze, garniert mit 80ies-Synths. Teesy ein Rapper? Der Mann ist Sänger, und was für einer! Das rot-gezackte Hemd gibt Stylo-Bonuspunkte.

Giant Rooks aus Hamm haben einen Traumteppich im Gepäck und breiten ihn in der Halle aus, wie ihn die frühen Coldplay nicht filigraner hinbekommen hätten. Riesengroße Melodiebögen, sympathisch-verschrobene Soundphantasien und mit Frederik Rabe ein Frontmann von Format - diese Band hat sich gesucht und gefunden.

Hanseatisch-abgehangen geht's weiter: Phaenotypen aus Bremen huldigen dem Offbeat, kombinieren Reggae und Ska mit deutschen Texten und bringen die Halle erst sanft, dann immer heftiger zum Wippen. Locker bleiben!

"Wir finden die Bands bis jetzt sehr spannend und finden es auch schön, dass die Acts sehr unterschiedlich sind!"

Prinz Pi für die Jury

Chefboss aus Hamburg schei*en auf "sanft" und machen Druck. Die ersten Reihen werden mit Handtüchern versorgt, die Bühne mit twerkenden Tänzerinnen bestückt - der Rest ist ein Dancehall- und Danceshow-Gewitter, das in diesem Jahr schon auf zahlreichen Festivals bestens funktioniert hat. Ein Act für Füße und Augen!

Ansa Sauermann lenkt den Abend zurück in ruhigere Gewässer, wie jede gute Reise hebt sein gleichnamiger Song im Mittelteil erst richtig ab und sichert sich einen Platz in dem Teil des Gehirns, wo sich die richtig hartnäckigen Ohrwürmer festsetzen. Mit "Tal der Ahnungslosen" schickt Ansa eine verzweifelt-leidenschaftliche Botschaft in seine Dresdner Heimat.

Wer bei Kytes die Augen schließt, vermutet München ganz kurz an der Themse - oder London an der Isar, je nachdem. Allerfeinster Britpop, schnörkellos, energie- und melodiegeladen. Am Ende entpuppt sich die erste Publikumsreihe als Background-Chor und der Rest der Halle macht mit - klasse Idee! Noch ahnt niemand, dass die Jungs kurz darauf jubeln werden ...

Last but not least: Tiavo! Beats paaren sich derbe mit harten Gitarren, und wer es dann noch schafft, ganz unpeinlich die Textzeile "eine Flasche Metaxa" unterzubringen, darf sich völlig zurecht zur Zukunft des deutschsprachigen Raps zählen.

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Am Ende gewinnt - in einem Fotofinish aus Jury- Publikums- und Votingstimmen - die Band mit dem souveränsten Auftritt. L'aupaire holt sich Platz zwei, Giant Rooks landen auf dem dritten Platz!

"Unglaublich. Wir sind sprachlos und müssen jetzt erst mal ein wenig runterkommen. Morgen erst werden wir das richtig checken. Aber versprochen, wir bleiben, wie wir sind!"

Kytes - Minuten nach der Preisverleihung

Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg und tausend Dank an alle Bands für euer Herzblut und eure Liebe zur Musik. Das Festivaljahr 2017 kann kommen und wir werden uns wiedersehen, versprochen!

Das Thema im Radio: MDR SPUTNIK | SPUTNIK Popkult | 09.12.16 | 19:20