Fahrradklau-Rekord in der SPUTNIK-Zone

12. Juli 2017, 13:52 Uhr

In kaum einer anderen Region werden so viele Räder gestohlen wie bei uns. Vier Städte sind besonders stark vom Diebstahl betroffen.

Klassiker: Fahrrad angeschlossen - und am nächsten Tag ist es nicht mehr dort, wo man es abgestellt hat. Zumindest für die Menschen in der SPUTNIK Zone ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass einem das Fahrrad geklaut wird.

40 Diebstähle pro Tag

2016 wurden der Polizei in Sachsen-Anhalt 40 Fahrraddiebstähle pro Tag gemeldet. Zusammengerechnet ergibt das 14.570 Fälle. Das sind zwar weniger als 2015, aber seit 2010 ist der Trend steigend.

Besonders stark betroffen sind die drei größten Städte Sachsen-Anhalts: Halle, Magdeburg und Dessau-Roßlau. Auch Halles Nachbar Leipzig ist im Ranking vertreten und mit 1.720 Fällen je 100.000 Einwohner auf Platz Zwei gelandet.

Geringe Chance auf Aufklärung

Aufgeklärt werden die meisten Fälle leider nie. Die Aufklärungsquoten liegen – und das nicht nur im vergangenen Jahr – bundesweit bei knapp 10 Prozent. In Sachsen-Anhalt liegt die Quote nur geringfügig darüber. Mehr als 80 Prozent aller Fälle von Fahrraddiebstahl werden allerdings auch hier nicht aufgeklärt. Die meisten Diebstähle gab es 2016 in den warmen Monaten Mai bis September.

Einige wenige Täter

Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt erklärte dem MDR, dass ein Großteil der Diebstähle von einer eher kleinen Gruppe von Intensivtätern begangen wird. Es gäbe einige wenige Diebe, die beinahe täglich Fahrräder entwenden und sie sofort weiterverkaufen.

Die Polizei setzt große Bemühungen in die Ermittlung der Aufkäufer/Hehler und deren Strukturen. Diese handeln jedoch sehr konspirativ und somit gestalten sich die Ermittlungen oft sehr schwierig.

Umschau-Quicktipp: Das richtige Fahrradschloss
Jeden Tag werden in der SPUTNIK Zone Fahrradschlösser geknackt. Bildrechte: MDR JUMP

Sichere Anschlussmöglichkeiten fehlen

Um es Fahrraddieben möglichst schwer zu machen, empfiehlt das LKA allen Fahrradbesitzern, mögliche Individualnummern der Räder zu notieren und hochwertige Schlösser zu verwenden. Oftmals fehle in Städten aber auch die Möglichkeit, Räder an einem Fahrradständer oder Geländer anzuschließen.

Auf Anfrage teilen beispielsweise die Fraktionen der Linken und der Grünen in Magdeburg mit, dass ein ausreichendes und flächendeckendes Angebot an geeigneten Abstellanlagen entscheidend sei. Ähnlich äußern sich auch die Grünen aus Halle. Sie bemängeln allerdings, dass entsprechende Ratsbeschlüsse aus ihrer Sicht nur schleppend umgesetzt werden.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Nachrichten | 11.07.17 | 12:00 Uhr