Meine Heimat - dein Urlaubsland

Jeder kennt sie, die Klischees: Südeuropäer sind faul, Asiaten sind gut in Mathe und fleißig und in Skandinavien ist eigentlich alles perfekt. Mitnichten! Wir haben uns mal fünf Leute gekrallt, die aus beliebten deutschen Urlaubsländern stammen. Sie plaudern aus dem Nähkästchen, erzählen, was an ihrem Land so toll ist und wie sie uns Deutsche sehen uuuund... haben die ultimativen Geheimtipps für uns Urlauber:

Für Emelie Lundström bedeutet ihr Heimatland vor allem Freiheit. Emelies Vater kommt aus Schweden, Emelies Mutter ist Deutsche. Hier sind ihre Tipps:

Emelie auf der Insel Varmdö im Schärengarten vor Stockholm Bildrechte: Emelie Lundström

1. Schweden ist perfekt für Süßigkeiten-Süchtige. "Kanelbullar" sind immer noch das Beste! Die leckeren Zimtschnecken gibt es überall frisch gebacken zu kaufen – sogar an der Tankstelle.

2. Emelie geht total gern in schwedische Supermärkte. Kurz vor der Kasse kann man sich aus einem Regal "Godis"“ zusammenstellen. Das sind Fruchtgummis in Papiertüten - das hat Emilie schon als Kind geliebt.

So schön grün wie in Leipzig ist es in der Heimatstadt von Lara Hernando nicht. Trotzdem weiß sie, was in Barcelona geht:

Lara in einem Café in Barcelona Bildrechte: Lara Hernando

1. Lara liebt den Park Güell in Barcelona. Antoni Gaudí hat ihn vor über hundert Jahren gebaut. Sie findet toll, wie er Natur und Architektur verbindet – es geht alles ineinander über. Und wenn man aus dem Park rauskommt, ist man direkt in den Bergen.

2. Auf dem Mercat des Flors in Barcelona kann man immer Blumen kaufen – wirklich immer! Denn die traditionelle Markthalle hat 24 Stunden geöffnet.

Hang Nguyen aus ihrer Heimat Vietnam - von staubigen Straßen, leckerem Essen und freundlichen Menschen. Hier ihre Tipps:

Hang im Haus ihrer Tante in Hanoi Bildrechte: Hang Nguyen

1. Vietnam zählt zu den größten Kaffeeproduzenten. Eine besondere Spezialität ist der Kaffee "Trung Nguyen", der mit Eiswürfeln und süßer Kondensmilch getrunken wird. Den gibt es zum Beispiel in "the KAfe" in Hanoi. Da sollte man sich auch den frischgepressten Zuckerrohrsaft oder einen kühlen Grünen Tee mit Limette nicht entgehen lassen.

2. Auf den Straßen ist es sehr stressig, weil so viele Motorräder rumfahren. Auch, wenn’s komisch klingt: Man sollte einfach die Straße überqueren, ohne zu gucken. Dann fahren alle um einen herum. Wenn man stehen bleibt, kommt man nie rüber!

3. Die ganzen Straßenstände mit frischem Essen muss man unbedingt besuchen. Manchmal verkaufen die Menschen auch vom Fahrrad aus Unmassen an Waren wie frischem Obst.

Die Franzosen sind sehr eigen mit ihrer schönen Sprache - sagt Alexandre Sichi aus Paris. Er lebt in Frankreich, hat aber in Deutschland studiert. Hier sind seine Tipps für einen gepflegten Stadtbummel in Marseille:

Alexandre am Hafen von Marseille Bildrechte: Alexandre Sichi

1. La Friche de la Belle de Mai: Diese Halle liegt in der Nähe des Marseiller Hauptbahnhofs. Die ehemalige Tabakfabrik ist jetzt ein Kulturzentrum. Hier gibt es Ateliers, ein Theater, einen Radiosender, Sportanlagen, ein Restaurant und Boutiquen. Auf der riesigen Terrasse hat ein gemütliches Open Air-Kino geöffnet und es werden oft Konzerte gespielt.

2. Le MuCEM: Musée des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée: Das Marseiller Museum liegt direkt am Wasser und ist erst drei Jahre alt. In den Ausstellungen geht es um Europa und das Mittelmeer. Auf der anderen Seite der Brücke wartet das Restaurant "Mole Passedat". Das Essen ist zwar etwas teuer, aber es schmeckt richtig gut. Und die Terrasse ist unglaublich schön! Nach dem Essen kann man im Park am Palais Longchamp spazieren gehen – oder einfach nur chillen.

3. Le Cours Julien: Hier treffen sich die jungen Marseiller, um abends etwas zu trinken, zum Beispiel einen Pastis oder einen Monaco – das ist Bier mit Limonade und Grenadine-Sirup.

Vor allen LAUT ist es in Kroatien meint Laura Werner. Dort unterhalten sich die Menschen wohl etwas "offensiver". Hier sind ihre Tipps für die nächste Tour in die Hauptstadt:

Laura bei der Hochzeit ihrer Cousine vor der Zagreber Kathedrale Bildrechte: Laura Werner

1. Im Herzen Zagrebs, gleich neben dem Ban-Jelačić-Platz, liegt die Traditionskonditorei "Vincek Slastičarnica". Dort gibt es das beste Eis Kroatiens und eine Riesenauswahl an Kuchen, Torten und Gebäck. Die Rezepte sind wohlgehütete Familiengeheimnisse und stammen angeblich aus der k. u. k.-Hofküche in Wien. Megalecker, ich versuche mich jedes Mal wieder durch alle Sorten durchzuprobieren.

2. In der Altstadt Zagrebs liegt das "Museum der zerbrochenen Beziehungen" (Muzej Prekinutih Veza). Es zeigt eine skurrile und lustige Sammlung von Objekten aus gescheiterten Partnerschaften. Perfekt für einen verregneten Tag! Pikant: Gleich gegenüber steht das Zagreber Standesamt. Schon alleine der Weg dahin lohnt sich, da die Altstadt auf einem kleinen Berg liegt und man einen fantastischen Blick auf ganz Zagreb hat.