Gronkh, deutscher Youtuber
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SPUTNIK Tagesupdate Gronkh soll für Streams zahlen

24. Juni 2017, 10:17 Uhr

Neuer Ärger im YouTuber-Paradies: Die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen fordert eine Rundfunklizenz von Gronkh für seinen Let's-Play-Kanal auf Twitch. Nach PietSmiet ist jetzt der nächste große Streamer dran.

Worum geht's überhaupt?

Die Landesmedienanstalt ist der Überzeugung, dass Gronkh, der mit bürgerlichem Name Erik Range heißt, für seinen Twitch-Kanal eine Rundfunklizenz benötigt, weil er damit locker mehr als 500 Zuschauer erreicht und es einen redaktionell betreuten Sendeplan gäbe.

Wenn diese und noch weitere Punkte erfüllt werden, handelt es sich nach Einschätzung der Medienanstalt um ein Rundfunkangebot, für das genauso eine Lizenz erforderlich ist, wie zum Beispiel auch für Fernseh- oder Radiosender.

Gronkh is not amused

Gronkh sieht das anders. Er ist der Meinung, dass auf dem betroffenem Kanal nur unregelmäßig Live-Videos laufen würden. Es gäbe sogar manchmal ganze Wochen ohne neue Sendung. Darum sei keine Regelmäßigkeit vorhanden.

Ein weiteres Argument gegendie Rundfunklizenz: Gronkh sei nur der Produzent. Twitch oder YouTube sind seiner Auffassung nach die Sender. Wenn überhaupt, bräuchten also die Plattformen eine Lizenz. Im Fernsehen werden ebenfalls die Sender zur Kasse gebeten und nicht die Produzenten einzelner Sendungen.

Deshalb hat der Anwalt einen Antrag auf "rundfunkrechtliche Unbedenklichkeit" gestellt. Gronkh soll also ohne Rundfunklizenz weiterstreamen können. Der Antrag wurde allerdings schon von den Medienanstalten abgelehnt.

Stattdessen fordert die Landesmedienanstalt vom YouTuber eine Stellungnahme bis zum 10. Juli. Sonst droht ein aufsichtsrechtliches Verfahren.

YouTube-Deutschland blickt gespannt auf den Fall

Die Landesmedienanstalten hatten bereites angekündigt, in Zukunft härter gegen Streamer vorzugehen und machen jetzt wohl ernst. Pietsmiet hat seinen Twitch-Kanal PietSmiet24 bereits vom Netz genommen. Das war zwar nicht sein Hauptkanal, trotzdem war es eine bittere Pille für den Streamer.

Die gesamte Streamerszene Deutschlands dürfte gespannt auf den Fall Gronkh schauen. Denn er dürfte sich zu einem Präzedensfall entwickeln und den Maßstab für ähnliche Szenarien in der Zukunft setzen.