Black Beatz vom 29.04.2024: ScHoolboy Q

Manchmal symbolisiert ein Hut eine Zeitenwende. Zumindest wird das im Falle von ScHoolboy Q behauptet. Der Label-Kollege von Kendrick Lamar tauschte nämlich seinen spätestens seit dem 2014er Albumknaller "Oxymoron" ins kollektive Gedächtnis verankerten Anglerhut gegen eine Golf-Kopfbedeckung und startet damit zu Album Nummer 6. Dass seit seinem letzten Longplay "Crash Talk" immerhin fünf Jahre vergingen, kommentiert der übrigens in Wiesbaden geborene L.A.-Rapper sinngemäß so: wenn man als Künstler nicht Sachen auf Lager hat, die direkt aus dem Leben stammen, dann sollte man die Klappe halten. Betrachtet man die 18 tracks seines Frischlings, dürfte sich allerdings eine Menge im Leben des Schoolboy Q ereignet haben. Von säuselnden Soul-Passagen bis zu industriellen Lärm-Sequenzen, zusammengehalten von atmosphärischen Rap-Parts und einer erlesenen Gast-Meute von Ab-Soul, Freddie Gibbs bis Rico Nasty - nicht nur die Fachpresse reist die Daumen nach oben. Für ScHoolboy Q's "Blue Lips", dem Black Beatz Act Der Woche. 

Von Lebenskrise im weiteren Sinn spekulieren besagte Fachorgane im Fall von Meek Mill. Der Philly-Politaktivist haut quasi aus der Hüfte die 5-Track EP "Heathenism" raus, auf der er introspektive Einblicke in seine nunmehr 20-jährige Karriere gibt. Mit der Strategie einer Doppelsingle gibt es einerseits eine Collabo mit Future, hier zu erhaschen das clip-technisch aufgemöbelte "Whatever I Want" mit Fivio Foreign. Clip-technisch aufgemöbelt erschien nun auch der Welcome-Back-Streich von JLo. Mit aufgetunten Groove-Anleihen bei Sean Paul und feministischen Support durch Latto schiebt sich Jennifer Lopez bis aufs hiesige Charttreppchen: "Can't Get Enough". Verdient hätten das folgende Strategen allemal, denn griffige Hooks und schwingende Flows sind das Markenzeichen dieser britisch-französischen Doppelspitze. Fast zeitlos, der Brighton Filou ArrDee und Favé aus dem 95. Bezirk nördlich von Paris – "Time".