Eine lesende Frau in einem Strandkorb.
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Andrus Kivirähk - "Der Mann, der mit Schlangen sprach"

29. Juni 2017, 13:51 Uhr

Wer Mogli aus dem "Dschungelbuch" zu nett findet und Orks aus "Herr der Ringe" zu scheußlich, der könnte in Leemet seinen Meister finden.

Einerseits ist „Der Mann, der mit Schlangen sprach" eine fantastische Reise durch die Welt der Tiere im Wald. Leemet kennt sie besser als jeder andere. "Hey, da gibt's Läuse so groß wie Frösche." - das zu lesen, macht Spaß.

Andererseits beschreibt dieses Buch auf sehr vielen Seiten blutrünstiges Gemetzel, einfach aus Wut auf den Fortschritt. Das ist oll. Naja, und dann ist da noch der kleine Beutel mit dem Ring. Was mit dem los ist, erfährt man NATÜRLICH erst auf den letzten 50 Seiten - von 462.

Darum geht's

Leemet ist gerade mal sechs Jahre alt, als die Geschichte am Meer passiert. Ein alter Freund seiner Familie war gestorben und musste mit viel Tamtam am Strand verbrannt werden. Das Feuer ist schon cool, aber das Geistergebrabbel ist langweilig. Also stromert der kleine Leemet ans Meer. Das hatte er vorher noch nie gesehen. Und am Meer trifft er Meeme:

Plötzlich drückt der alte Meeme dem kleinen Leemet ein Lederbeutelchen in die Hand. Mit einem Ring darin. Tja, und das war's. Meeme erklärt nichts. Er sagt nur: Junge, häng' dir den Beutel um.

So beginnt der dicke Fantasy-Wälzer „Der Mann, der mit Schlangen sprach". Der Autor Andrus Kivirähk kommt aus Estland, und irgendwo da in einem dunklen Wald vor vielleicht 1000 Jahren spielt die Geschichte.

Es gibt Ritter, Dorfmenschen und den Nordlanddrachen, eine riesige Schlange, die fliegen kann. Aber Leemet hat dieses „Ungetüm" noch nie gesehen. Angeblich schläft es unter der Erde und kann nur geweckt werden, wenn 10.000 Waldmenschen gleichzeitig etwas in der Schlangensprache zischeln.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Popkult | 28.06.17 | 20:10 Uhr