Bildcollage bestehend aus Aufnahmen von Sissy beim Training und Fotos von ihren Mahlzeiten.
Bildrechte: Sissy Metzschke

Der SPUTNIK Popkult Sissy und die Steinzeiternährung: Das Paleo-Experiment

06. Februar 2017, 21:51 Uhr

Essen nach 18 Uhr macht fett. Kohlenhydrate sind der Teufel. Und Zucker sowieso!
Ansätze für eine gesunde Ernährung und gute Fitness gibt es Tausende – und jeder hat seine eigene Philosophie.
Als ich meinen Studienkollegen Nico nach zwei Jahren wiedertreffe, erzählt er mir von der Paleo Ernährung.
Seine Begeisterung steckt an, also starte ich den Selbsttest: 8 Wochen Paleo + Fitnessplan.

Das Vorbild

Nico sieht aus als wüsste er, wovon er spricht – muskelbepackt und fit wie ein Turnschuh. Nico schreibt für die Fitnesszeitschrift "Men’s Health" und versucht als Ernährungs- und Fitness Experte mit seinem Programm „NXT LVL“ ein gutes Körpergefühl unters Volk zu bringen. Er ist überzeugt von der Paleo Ernährung, auch Steinzeiternährung genannt, bei der man sich im Wesentlichen auf Zutaten beschränkt, die auch unsere Vorfahren zur Verfügung hatten.

Erlaubt: Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse, Samen, Obst, gesunde Fette
Nicht erlaubt: Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Zucker, Milchprodukte, künstliche Zusatzstoffe


Nach dem Gespräch mit Nico bin ich angefixt und für mich steht fest: Ich will das 8-Wochen-Paleo-Experiment wagen.
Dazu gehört auch Nico's Trainingsplan seines Fitnessprogramms "NXT LVL": 1x Sprinttraining, 1x Ausdauer und 2-3x Pumpen pro Woche (vor allem die großen Muskelgruppen).

Aller Anfang ist schwer...

Schon in der ersten Woche bekomme ich morgens schlechte Laune - Milchkaffee ohne Milchschaum. Ich habe jetzt schon Entzugserscheinungen...
Bullet Proof Kaffee, empfiehlt Nico als Alternative. Das ist Kaffee mit Butter und Zimt.
Meine zweite Frühstücksdroge: Müsli. Ich liiiiieeeeebe Müsli. Ist aber leider zu zuckrig... und zu milchig für Paleo.
Ab jetzt versuche ich herzhaft zu frühstücken: Also her mit dem Rührei, dazu Avocado, Tomaten, Paprika und selbst gebackene Bagels (hier gibt's das Rezept).
Das geht eigentlich ganz gut. Sich morgens kein Müsli zu machen, ist reine Gewohnheitssache.
Zum Mittag gibt's dann gern was mit Gemüse: Möhrensuppe, Rote Beete Salat, Blumenkohl-Reis-Salat oder Süßkartoffeln. Zwischendurch nasche ich Nüsse - Walnüsse, Paranüsse, Cashewkerne.
Und wenn mich die Lust nach etwas fruchtig-süßem packt, sind Paleo-Pfannkuchen (hier gibt's das Rezept) mein absoluter Favorit!

Halbzeit!

Vier Wochen Paleo-Ernährung habe ich jetzt schon geschafft. Mein Fazit bisher:
An den Verzicht von Nudeln, Brötchen und Co. gewöhne ich mich langsam und über mein Energielevel kann ich mich echt nicht beschweren. Auch den Trainingsplan halte ganz gut ich ein und merke, dass mir der Sport gut tut und Spaß bringt.
Die Steinzeiternährung sorgt allerdings leider nicht dafür, dass meine sowieso schon vegetarische Ernährung vielseitiger wird. Außerdem kostet Paleo Zeit: Ich bin fast jeden zweiten Tag in der Kaufhalle, um frische Zutaten zu kaufen und koche vor. Und Paleo kann kostenintensiv sein, denn natürlich habe ich mir Alternativen zum gewohnten Essensgenuss gesucht: Paleo Müsli, Cashewmilch und Joghurt aus Kokosmilch sind halt teurer als normale Milch und gewöhnlicher Joghurt. ABER ich fühl mich fit und meine Muskeln werden merkbar definierter!

Blick in die Zukunft

Jetzt heißt es weitere vier Wochen durchhalten - aufgeben is' nicht!
Nach den acht Wochen Paleo werde ich aber definitiv wieder Milch in meinen Kaffee kippen. Und auch auf Joghurt mag ich nicht ganz verzichten.
Und auch wenn's aufwendig und manchmal bisschen anstrengend ist: Ich habe durch das Experiment jetzt schon gelernt besser auf meinen Körper zu hören!
Nicht tagtäglich die immer gleichen (Essens-)Rituale aus Gewohnheit vollziehen, sondern vielleicht auch mal in sich reinhören und hinterfragen: Hab ich gerade wirklich Hunger? Muss mein Frühstück einem Dessert gleichen?
Genau dieses Bewusstsein ist es ja, das "bewusste" Ernährung ausmacht - Geißeln muss man sich aber auch nicht!