Nach Barcelona-Attentat fahndet Polizei nach 17-Jährigen

21. August 2017, 09:15 Uhr

Nach dem Attentat in Barcelona fahndet die Polizei nach einem neuen Hauptverdächtigen. Bislang wurden drei Personen festgenommen. Im Badeort Cambrils verhinderte die Polizei bei einem zweiten Anschlag Schlimmeres. Dort wurden mehrere mutmaßliche Angreifer erschossen. Unter den Opfern des Barcelona-Attentats sind nach Medienberichten auch Deutsche. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz IS.

Nach dem Anschlag von Barcelona mit 14 Toten fahndet die spanische Polizei laut einem Zeitungsbericht nach einem neuen Hauptverdächtigen. Dabei handele es sich um einen 17-Jahrigen,  schreibt die Zeitung "El Mundo" unter Berufung auf die Sicherheitskräfte. Er sei der jüngere Bruder eines gestern festgenommenen Verdächtigen. Von diesem soll er den Pass gestohlen und unter dessen Namen den Transporter angemietet haben. Dies habe auch der Festgenommene der Polizei gesagt. Es sei möglich

Der Verdächtige soll den Transporter gefahren haben, mit dem auf dem Boulevard Las Ramblas mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt wurden. Augenzeugen zufolge war der Transporter im Zick-Zack gefahren, um möglichst viele Menschen zu erfassen.

Drei Festnahmen - Verbindung zu Alcanar

Ein weiteres Attentat gab es nur wenige Stunden nach dem Anschlag von Barcelona in der Nacht zum Freitag im Badeort Cambrils ein weiteres Attentat. Ein Sprecher der katalanischen Regionalregierung teilte mit, mutmaßliche Terroristen hätten auf der Strandpromenade gegen Mitternacht mehrere Menschen mit einem Pkw umgefahren, bevor sie von Sicherheitskräften gestoppt wurden. Sieben Menschen seien verletzt worden, darunter auch ein Polizist. Die Polizei erschoss nach eigenen Angaben vier der Täter, ein fünfter erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen. Möglicherweise hat die Polizei beim zweiten Anschlag auch den Attentäter von Barcelona erschossen. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass beide Anschläge von der gleichen Gruppe organisiert wurden. Konkrete Beweise, dass der Attentäter von Barcelona auch unter ihnen war, gebe es noch nicht. Allerdings deuteten mehrere Indizien darauf hin. Inzwischen wurden vier Verdächtige festgenommen

Die spanische Polizei hat den Attentäter von Barcelona möglicherweise erschossen. Und zwar bei dem zweiten Anschlag in dem Touristenort Cambrils. Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass beide Anschläge von der gleichen Gruppe organisiert wurden. Beim Angriff in Cambrils wurden alle fünf Terroristen getötet. Konkrete Beweise, dass der Attentäter von Barcelona auch unter ihnen war, gebe es noch nicht. Allerdings deuteten mehrere Indizien darauf hin. Inzwischen wurden vier Verdächtige festgenommen. - Bei den Anschlägen gestern in Barcelona und Cambrils sind insgesamt 14 Menschen getötet worden.

Offenbar auch Deutsche unter den Opfern

Unter den Opfern des Attentats sind nach Angaben des spanischen Zivilschutzes auch mehrere Deutsche. Das ZDF berichtete von drei getöteten Deutschen; eine Bestätigung des Auswärtigen Amtes lag zunächst nicht vor. Die Toten und Verletzten von Barcelona stammen dem Zivilschutz zufolge insgesamt aus 18 Ländern, darunter neben Spanien auch Frankreich, die Niederlande, Italien und Griechenland. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terror-Miliz IS. Im IS-Sprachrohr Amak hieß es, Soldaten des Islamischen Staates hätten die Tat begangen.

Auswärtiges Amt aktualisiert Sicherheitshinweise

Das Auswärtige Amt in Berlin aktualisierte seine Sicherheitshinweise für Spanien: "Reisenden wird geraten, den Bereich weiträumig zu meiden, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über die lokalen Medien zu informieren."

Internationale Anteilnahme

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy rief ab Freitag eine dreitägige Staatstrauer aus. Er erklärte in Barcelona: "Wir sind vereint im Schmerz. Aber wir sind vor allem vereint im Willen, diesem Wahnsinn und dieser Barbarei ein Ende zu bereiten." Auch international stieß der Anschlag auf Entsetzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bekundete der spanischen Regierung ihr Beileid. US-Präsident Donald Trump bot Spanien die Hilfe der Vereinigten Staaten an. EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani sagte "volle Unterstützung" zu. Ähnlich äußerten sich auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die  britische Premierministerin Theresa May.

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