Captain Capa gewinnen den NMA 2011 und nehmen die Trophäe von Moderatorin Hadnet Tesfai entgegen.
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New Music Award 2011 Die Gewinner 2011: Captain Capa

13. Juni 2016, 16:50 Uhr

Das Wichtigste zuerst: im beschaulichen Kurort Bad Frankenhausen in Thüringen dürften laut die Sektkorken geknallt haben (zumindest bei den Unter-40-Jährigen), denn Captain Capa haben mit ihrem schmissigen Elektro den New Music Award 2011 gewonnen. Die Kraftklub-Erben stehen also fest und freuen sich über einen Scheck für Bandequipment über 10.000 Euro. Die Begründung der Jury: moderner Sound und das beste musikalische Gesamtpaket. Aber nochmal schön von vorne ...

So verlief die Show

Pünktlich um sieben eröffnete Hadnet Tesfai im bunten Stretchkleid das Finale des New Music Award 2011 im feudal-güldenen Berliner Admiralspalast. In den Startlöchern: neun Bands aus allen Winkeln der Republik. Zu Beginn gab´s dann gleich was für´s Herz: Jonas David und sein wohliger Songwriter-Pop, mit Xylophon, manchmal auf Zehenspitzen und im typischen Holzfällerhemd. Davids minimalen Zeitüberzug machten die smarten Hanseaten von Feinkost dann umgehend mit zackigen Upbeat-Gitarren wett und wiesen mit interaktiven Rhythmus-Animationen darauf hin, dass sie für die große Rock Am Ring-Bühne durchaus bereit sind.

Dann Captain Capa, zu diesem Zeitpunkt natürlich noch völlig ahnungslos, was der Abend noch alles Hübsches bringen würde. Clubbiger, internationaler, Elektro und eine energetische Show, die beinahe einige Bühnenkabel das Leben kostete. Natürlich zerdepperte im Tanzrausch dann doch noch teueres Bandequipment auf dem Boden, was die Band zu einem klaren Abschluss-Statement veranlasste: "Die 10.000 Euro brauchen wir dringend, um den Schaden hier wieder zu refinanzieren!" Ob die Jungs nicht doch schon was geahnt hatten?

Die Damen des Abends

The Dashwoods bezauberten mit Frontfrau Daniela, deren Stimme zwischen Kate Nash und Björk osziliierte und einen feinen Gegenpart zu den rauen New Wave-Gitarren ihrer Bandkollegen bildete. Tuós zarte Folkballaden ließen im Anschluss erste Feuerzeuge in die Lüfte gleiten. Dass man es hier mit den Jüngsten im Feld zu tun hatte, merkte man musikalisch überhaupt nicht.

Wer da schön dösig ins Träumen geriet wurde von The Astronaut´s Eye wieder auf den Boden der Alternative-Gitarre geholt, inklusive zippender Hi-Hat und astreinen Floorfillern für die Indiedisco. In der dreht vermutlich auch Ira Atari ihre Runden, allerdings bei den eher Dance-lastigeren, elektronischen Songs. Mit Bohlen-Keyboard, ein paar Effekten und Sequenzern das wohl minimalistischste Setup des Abends.

Gruß aus den Sixties

Bei Random Hero ist ein Gitarrenriff noch ein Gitarrenriff und ein Instrument manchmal auch Interaktionsplattform: "Could you be my love" hatten sich die Franken auf die Rückseite ihrer Gitarren geschrieben. Das Publikum hatte nix dagegen. Im feinen Zwirn und ganz am Schluss: die Pickers aus Berlin, die mit feinen Melodien, 60ies-Gitarren und Satzgesängen in den Schuhen Mando Diaos oder der Beatles wanderten.

Am Ende und vor dem Votum der Jury musste natürlich der Vorjahressieger Kraftklub noch einmal ran. Der Admiralspalast? Schmunzelte und tanzte sich bei Songs wie "Ich will nicht nach Berlin" ´nen Wolf. Und was dann die Jury letztendlich durch Hadnet Tesfai übermitteln ließ, hatten wir ja schon ganz zu Anfang erwähnt. Glückwunsch nochmal!