Rapperlapapp | Der Podcast über Rap Texte Folge 24: Bosca, wie viel Feminist steckt in dir?

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Spricht man vom Rapper Bosca hat man sofort seine größte Leidenschaft im Kopf: Fußball. Und genau diesem Sport haben wir seine Tracks zu verdanken. Denn angefangen hat die Rappkarriere des Wiesbadeners mit Tracks für die Frankfurter Fans mit seiner Crew Ultrakaos. Dadurch wurde Vega auf ihn aufmerksam und die beiden fingen an, Songs zu machen:

Gerade bei Rapmusik, ich finde es wichtig, dass auf gewisse Missstände aufmerksam gemacht wird. Das kann dazu führen, dass Leute sich über Themen informieren und sagen ist es denn wirklich so? Auf der anderen Seite, sehe ich es heute ein bisschen anders, weil ich Rapmusik als Entertainment und als Ablenkung sehen will.

Aber Bosca rappt nicht nur, er ist gleichzeitig auch Produzent. Nach seiner Ausbildung zum Audio Engineer dreht er an den Reglern und produziert seine basslastigen Tracks zu seinen aggressiven Lines. Von Anfang an wichtig für seine Beats ist der niederländische Rapper Johnny Pepp, der seit seiner ersten EP mit am Start ist.

Derbe Punchlines direkt in ur face, das liefert Bosca auch auf seiner neuen Platte „Solange es schlägt 2“. Mit dabei sind auch Takt32, Joskee und natürlich sein best Buddy Vega! Die Platte ist in typischer Bosca Manier ein Battle-Rap-Ding geworden:

Ich würde das einfach nicht mehr sagen, „alle Bullen sind Schweine“ oder sowas. Natürlich rap‘ ich das noch, aber es hat immer so ein Augenzwinkern dabei. Und ich glaube jeder der erwachsen genug dafür ist versteht das auch, dass das nicht mehr so krank ernst gemeint ist.

2021 hat Bosca richtig durchgezogen, gleich zwei Platten hat er in dem Jahr rausgehauen. Das Album "Bleib in Bewegung" hat er kurz vor Weihnachten an den Start gebracht.
Um die ein oder andere Schlägerei und Alkohol dreht es sich in der neuen Folge Rapperlapapp! Außerdem erzählt Bosca Lumaraa, wie er zu alten Lines steht und wie selbstkritisch er über die Jahre geworden ist.

Sneakpeak "In einer Welt"

In einem System, was sich Margen schafft durch Billiglohn,
die Jugend säuft sich draußen auf den Straßen grade in den Tod.
In einem System voller ekelhaftem Neid,
hauen in der U-Bahn einen Rentner zur Bewegungslosigkeit.
Ein System, was den Bürger als Belastung sieht,
kein Geld hat für das Schulsystem, doch Geld für einen Waffenkrieg.

Lumaraa: Das ganze ist acht Jahre her, wie siehst du das heute, wenn du das hörst?

Rapper Bosca
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Bosca: Zu der Zeit habe ich sehr viel Wut in mir getragen, gegen Polizei und das allgemeine System und gegen Menschen und wie alles so ist. Und das Ding ist, irgendwann hat das bei mir so geswitcht, weil die ganze großen Übel der Welt, die hören nicht auf dadurch und wenn du permanent darauf rumreitest und dich damit zu sehr beschäftigt, dann macht dich das verrückt.