SPUTNIK Popkult Deshalb geht Yung Hurn so steil

11. Juli 2018, 12:17 Uhr

Für die einen ist Yung Hurn absoluter Trash, für die anderen Hip Hop der nächsten Generation. Eines ist sicher, der Wiener Rapper ist mega erfolgreich.

Yung Hurn wandelt stets zwischen Selbstinszenierung und "I don't give a fuck". Nie weiß man so richtig, ob er einfach nur völlig druff ist oder eine künstlerische Performance durchzieht. Zuletzt bewies er das wieder beim Openair Frauenfeld in einem sehr verstörenden Interview mit dem Schweizer Fernsehen.

Trotzdem oder vielleicht auch gerade wegen seiner verpeilten Art geht Yung Hurn steil. Der Schulabbrecher aus dem Wiener Stadtteil Donaustadt lernte 2014 den Rapper Rap4Fikk kennen und begann danach selbst mit Hip Hop.

Im Juli 2015 veröffentlichte er sein Debüt Mixtape "22". Darauf der Track "Nein", dessen Text tatsächlich zu 90 Prozent aus dem Wort "Nein" besteht. Auf YouTube hat das Video mittlerweile mehr als 8,8 Millionen Klicks.

Auch die darauffolgenden Tracks sichern Yung Hurn stets einen Platz in den YouTube-Trends. An seinem Erfolgsrezept "Einfache Texte über Babe und Drogen und ein gechillter Beat" hält er dabei fest.

Wenn ein Text bei mir länger dauert als zehn Minuten, ist er meist viel zu durchdacht und schon gar nicht mehr gut.

Beweis gefällig? "Pillen" erschien 2016 als Teil seines Mixtapes "Krocha Tape":

Aber Yung Hurn kann auch Romatik! Mit dem Projekt "Love Hotel" und der Single "Diamant", die von DJ Stickle produziert wurde, zeigt der Wiener seine weiche R&B-Seite. Natürlich mit einem Augenzwinkern, versteht sich.

Mit seinem Debüt-Album "1220" kehrt er dann aber wieder zu altbewährtem Cloud Rap zurück. Oder ist es doch Trap Rap? Experten sind sich nicht einig.

Yung Hurn kann und sollte man vielleicht auch einfach nicht musikalisch einordnen. Fest steht aber, dass er seine Sache in Mitten des Berliner Künstlerkollektivs Live from Earth gut macht. Die Klicks sind der Beweis.

Und was würde Yung Hurn wohl dazu sagen? Vermutlich: "Ok cool"!

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Popkult | 10.07.18 | 20:16 Uhr