SPUTNIK Popkult Buchtipp: "Immer schön die Ballons halten"

Henriette Liebling ist unzufrieden. So hatte sie sich das Erwachsen sein eigentlich nicht vorgestellt. Das fühlt sich irgendwie unpassend an.

Es füht sichnicht wie das Leben an, was man gern hätte. Aber was hätte sie denn eigentlich gern? Ihr sicherer Job bei der Versicherung ist es auf jeden Fall nicht.

Eigentlich ist Henriette nämlich Schriftstellerin. Naja, vor sieben Jahren war sie das zumindest noch. Jetzt hat sie das Gefühl langsam in der Mittelmäßigkeit zu versumpfen. Und die Beziehung? Auch eher so mittelmäßig.

Kommt euch bekannt vor? Kein Wunder, so geht's den meisten Menschen. In der Jugend will man alles aus dem Leben rausquetschen, was möglich ist. Aber dann beginnt man wohl oder übel damit Kompromisse zu machen. Und der Weg des geringsten Widerstandes ist schließlich auch ein Weg.

Das ist für die einen gar kein Problem, anderen kommt es vor wie eine Sackgasse. Tobi Katzes Roman "Immer schön die Ballons halten" erzählt auf sehr charmante und witzige Weise, wie es sich anfühlt, wenn man sein bisher gemütliches Leben hinterfragt und versucht da wieder herauszukommen.

Der Poetry-Slammer weiß, wovon er spricht, denn er ist jetzt auch einem Alter, in dem es nicht mehr unbedingt einen Grund gibt, abends vor die Tür zu gehen. Es sei denn man muss noch eine Flasche Wein kaufen.

Interessant ist, dass Katze derlei Problemchen in seinem Roman aus den Augen einer Frau erzählt. Das gelingt ihm ziemlich gut und sorgt für Lacher.