Kondom
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Die SPUTNIKer am Morgen I Mo.-Fr. 6.00-10.00 Neues Verhütungsmittel für Männer

21. Februar 2017, 10:01 Uhr

Seit vielen Jahren forschen verschiedene Wissenschaftler schon an alternativen Verhütungsmethoden für Männer - denn neben dem Kondom gibt's bisher nichts, außer die Sterilisation. Deswegen sind gerade bei längeren Beziehungen dann die Mädels gefragt. Das könnte sich aber bald zumindest ein bisschen ändern, denn US-Forscher arbeiten am sogenannten "Vasalgel".

Pille, Diaphragma, Spirale, Kupferkette - das sind nicht nur alles Verhütungsmittel, sondern vor allem Verhütungsmittel, die nur Frauen verwenden können. Und deswegen bleibt das Thema Verhütung bei den meisten Paaren an den Frauen hängen. Das könnte sich aber unter Umständen bald ändern.

Schon seit vielen Jahren wird geforscht, ob es für Männer eine Verhütungsmethode neben dem Kondom geben kann. Jetzt sind Forscher der University of California dem Ziel einen Schritt näher gekommen. Sie haben ein Kunststoffgel entwickelt, das die Spermien im Samenleiter blockiert und nur die restliche Flüssigkeit durchlässt. Das Gel wird direkt in die Samenleiter gespritzt und soll dort so lang halten, bis es durch eine erneute Spritze wieder aufgelöst und damit entfernt wird.

Vasalgel wurde noch nicht beim Menschen getestet

Neben der schmerzhaften Vorstellung von einer Spritze im Penis, gibt es aber bisher noch ein paar weitere Mankos: Zum Einen wurde das Gel bisher nur an Kaninchen und Rhesusaffen getestet. Dass es beim Menschen auch wirkt ist zwar wahrscheinlich, aber noch nicht klinisch getestet.

Zum Anderen ist noch nicht erforscht, wie lang das Gel wirklich hält. Der Versuchzeitraum belief sich bisher nämlich nur auf zwei Jahre.

Außerdem ist auch noch nicht so richtig klar, wie erfolgsversprechend die Entfernung des Gels ist. Bei den Affen wurde das nämlich noch gar nicht getestet und bei den Kaninchen lief das nicht so gut. Von den zwölf Versuchstieren waren nach der Entfernung lediglich sieben wieder fruchtbar.

Bis das Vasalgel vom Urologen verabreicht werden kann, ist es also noch ein weiter Weg. Die Forscher der University of California sind aber schon in den Vorbereitungen für die entsprechenden klinischen Studien. Und vielleicht gibt es dann in ein paar Jahren eine neue Diskussion, welches Geschlecht für die Verhütung zuständig ist.

Dieses Thema bei MDR SPUTNIK: 20.02.2017 I Die SPUTNIKER am Morgen 6.20 Uhr, 7.40 Uhr und 9.20 Uhr I SPUTNIK Tagesupdate 18.50 Uhr