SPUTNIK Tagesupdate Tierversuche bei Kosmetika sollen verboten werden

05. Mai 2018, 12:18 Uhr

Die EU will weltweit Tierversuche in der Kosmetikindustrie verbieten lassen. Die Umsetzung soll bis 2023 stattfinden.

Am Donnerstag stimmte das EU-Parlament dafür, bei den Vereinten Nationen ein internationales Verbot für Tierversuche in der Kosmetikindustrie zu erlassen. Gleichzeitig sollen alternative Testmethoden entwickelt werden. Die Umsetzung dieses Vorhabens soll bis 2023 stattfinden.

Warum muss das sein?

In der EU herrschen strengere Richtlinien für Tierversuche als in vielen anderen Ländern. Schon seit 2013 dürfen EU-weit keine Kosmetikartikel verkauft werden, die an Tieren getestet wurden. Dennoch hilft dieses Gesetz nur teilweise.

Aufgrund von Schlupflöchern in Handelsabkommen oder Gesetzen gelangen immer noch an Tieren getestete Kosmetika EU-weit auf den Markt. Wenn zum Beispiel Inhaltsstoffe von Kosmetika auch in medizinischen Produkten verwendet werden, darf eben doch an Tieren getestet werden.

Die SPD-Abgeordnete Susanne Melior setzt sich deshalb für die Förderung von alternativen Testmethoden ein:

Außerdem ist es bei importierten Kosmetikartikeln oft nicht nachvollziehbar, ob sie an Tieren getestet wurden. Da weltweit 80 Prozent aller Länder immer noch Tierversuche in der Kosmetikindustrie zulassen, wird die Dunkelziffer bei importierten Artikel hoch eingeschätzt.

Reicht dieses Verbot?

Auch wenn dieses Verbot Tierschutzrichtlinien unterstützen würde, unterstützt die EU Tierversuche mit mehreren Millionen Euro jährlich.

2016 wurden nach Angaben der Regierung rund zwei Millionen Mäuse, Ratten und andere Tiere für Arzneien und Heilungsmethoden getestet.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 04.05.18 | 18:45 Uhr