SPUTNIK Tagesupdate Das sind die jüngsten Chefs der SPUTNIK Zone
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16. Februar 2018, 14:46 Uhr
Noch nicht mal Mitte Dreißig und schon Chef eines ganzen Betriebes sein? Klingt krass und unerreichbar, aber diese Jungunternehmer machen es vor.
Der 29-jährige David Bahrendt ist Geschäftsführer, Inhaber und Bäckereimeister der Traditionsbäckerei Düsedau und hat 30 Mitarbeiter unter sich.
Er hat 2004 in der Traditionsbäckerei angefangen zu lernen und im Anschluss seinen Meister gemacht. 2011 konnte er die Bäckerei übernehmen.
Wer jung ist, muss sich beweisen
Der Anfang war nicht leicht, denn gerade bei den älteren Kollegen musste er sich erst beweisen. Das nimmt David aber mit Humor:
Mit den älteren Kollegen war es anfangs schwerer als jetzt, mittlerweile haben sich die Kollegen dran gewöhnt. Ich meine, wollen wir uns nichts vormachen, am Monatsende bezahle ich den Lohn.
An seiner Position schätzt er vor allem, dass er sich selbst verwirklichen kann. Generell sieht er im Handwerk schnellere Aufstiegschancen und mehr Aktivität. Man ist selbst und ständig, kann aber auch für sich selbst entscheiden.
Früher gehen ist nicht drin
Jeden Morgen ausschlafen oder früher Feierabend machen, ist aber auch für David als Chef nicht drin - im Gegenteil, sein Tagesplan ist ganz schön voll.
Um 3 Uhr morgens klingelt bereits der Wecker, denn die vorbereiteten Brote müssen kontrolliert werden. Gegen 5:30 Uhr kommt dann der Gang ins Büro. Abends müssen dann die Backwaren für den nächsten Tag vorbereitet werden.
Ohne Ausbildung zum Chef
Eine ganz andere, aber genauso erfolgreiche Geschichte ist die von Christian Schulz. Er ist erst 33 Jahre alt und hat trotzdem schon 40 Angestellte. Das Besondere: Er hat es ohne abgeschlossene Ausbildung oder Studium geschafft.
Mit seinem Vater betreibt er seit 2007 die Alte Brauerei in Tangermünde, ein Hotel mit Restaurant, in dem auch Craft-Bier selbst gebraut wird.
Unverhofft kommt oft
In der Führungsposition ist Christian durch Zufall gelandet:
Eigentlich wollt ich nie Chef werden. Aber wenn man im Leben etwas gestalten möchte, dann kommt man zwangsläufig nicht drumherum, Chef zu werden. Und dementsprechend war es so, dass ich nach und nach dazu kam wie die Jungfrau zum Kinde.
Eine Zukunft in der Gastronomie hat Christian ursprünglich gar nicht geplant, denn eigentlich hatte er ein BWL-Studium in Angriff genommen. Das legte er aber auf Eis, weil er im Familienbetrieb zu viel zu tun hatte.
Im Familienbetrieb ist es halt so, dass man sich dann hilft und dann hab ich eigentlich gesagt: 'Gut, das angefangene Studium leg ich erstmal auf Eis nach dem ersten Semester.' Dabei ist es geblieben, ich wurde dann irgendwann exmatrikuliert, bin heute also ungelernter, nicht studierter Chef.
Jeder trägt Verantwortung
Für Christian ist es entscheidend, dass er mit seinen Mitarbeitern gut umgeht und zuhört. Für ihn ist die beste Ausbildung wertlos, wenn das Zwischenmenschliche nicht stimmt. Jetzt gibt er die Verantwortung an seine Mitarbeiter weiter, sie sollen immer mehr Entscheidungen ohne ihn treffen.
Sein Ziel ist es, dass der Betrieb irgendwann auch ohne ihn läuft und sein Leben nicht ausschließlich hinter dem Tresen stattfindet.
Wir haben den Betrieb von Anfang an so aufgebaut, dass wir im Vordergrund nicht die Gesichter sind.
Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 15.02.2018 | 18:35 Uhr
