SPUTNIK Tagesupdate Tabakkonzern Philip Morris will das Rauchen aufgeben

19. Januar 2018, 22:07 Uhr

Laut Werbeanzeige rät Philip Morris dazu, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch die plötzliche Anwandlung von Gesundheitsbewusstsein ist nur ein schnöder PR-Trick.

Philip Morris will sich laut eigenen Angaben radikal verändern. Zu dieser Veränderung zählen nicht nur Hinweise zum Nichtraucher werden auf der Website. Die klassische Zigarette soll zukünftig durch weniger schädliche Alternativen ersetzt werden.

Unser Neujahrsvorsatz: Wir versuchen das Rauchen aufzugeben

Zeitungs-Anzeige von Philip Morris

Damit reagiert das Unternehmen auf den kontinuierlich schrumpfenden Zigarettenmarkt. Schließlich lebt der Konzern von der Sucht der Menschen.

Experten raten ab

Um sich auch weiterhin einen Marktanteil zu sichern, muss diese Sucht auf andere Produkte umgelegt werden. Eines dieser Produkte nennt sich "IQOS" und steht vor "I quit ordinary smoking".

IQOS (I quit ordinary smoking) System, bestehend aus Charger (linlks), Erhitzungsgerät (mitte) und Tabakstick
Bildrechte: Wiki/SimonDes/Philip Morris Int./ccBY-SA4.0

Bei dieser E-Zigarette von Philip Morris wird der Tabak auf 300 Grad Celsius erhitzt, wodurch angeblich weniger krebserregende Stoffe entstehen sollen. Die Studie, die das belegen soll, kommt allerdings vom Tabakkonzern selbst. Da bleibt fraglich, wie kritisch mit dem Thema umgegangen wurde.

Außerdem ist der Dampf von "IQOS" weiterhin nikotinhaltig und hat damit auch ein Suchtpotenzial. Auch Krebsforscher wie Stefan Feller von der Universität Halle sehen in Tabakerhitzern keine "gesunde" Alternative. Eines der großen Probleme daran sei, dass es keine Langzeitstudien gibt.

Beim Erhitzen der Produkte entstehen mitunter völlig ander Substanzen, als bisher bekannt. Diese müssten alle getestet werden. Das dauert ewig. Somit wären die Nutzer selbst die Versuchskaninchen.

Lieber doch aufhören

Die einzige gesunde Alternative zum Rauchen ist also auch weiterhin das Nichtrauchen. Aber das ist eben gar nicht so einfach. Nur rund 5% schaffen den Ausstieg beim ersten Anlauf und ohne Unterstützung.

Wer es aber wirklich ernst meint mit dem Neujahrsvorsatz, kann sich Hilfsmittel wie Nikotinpflaster oder Kaugummis besorgen. Die sind Rezeptfrei und können die Chancen, Nichtraucher zu werden verdoppeln. Aber auch Kurse zur Rauchentwöhnung sind möglich.

Für ganz harte Fälle gibt es dann noch die strukturierte Tabakentwöhnung, die von Therapeuten und notfalls mit Medikamenten unterstützt wird.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 18.01.18 | 18:20 Uhr