SPUTNIK Dein Tagesupdate Sommerreise: Das sind die Probleme in Dessau-Roßlau

21. September 2018, 14:15 Uhr

SPUTNIKer Raimund und Hörer Alexander haben sich mit der Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke von der Partei Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Wahlkreis Dessau-Roßlau getroffen. Alexander denkt, dass die Politik nicht genug für die Kinder in Deutschland unternimmt.

Hörer Alexander, Raimund und Steffi Lemke 4 min
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Steffi Lemke, Bundestagsabgeordnete von Bündinis 90/DIE GRÜNEN, stellt sich in Dessau den Fragen unserer Hörern.

MDR SPUTNIK Fr 07.09.2018 15:20Uhr 03:56 min

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Dessau hat den höchsten Altersdurchschnitt in Deutschland, das spiegelt sich auch in der kommunalen Politik wieder. Unter anderem fehlen im öffentlichen Raum viele Spielplätze und der Großteil der vorhandenen vergammelt.

Alex wollte da nicht länger nur zusehen. Seine Frage an seine Abgeordenete im Bundestag, Steffi Lemke, lautete daher: Warum wird so wenig für Kinder getan?

Hörer Alexander auf einem Spielplatz in Dessau
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Diese Frage ließe sich nicht einfach beantworten, so Lemke. Auf Bundesebene, wie auch kommunal, würde Politik vorwiegend von älteren Menschen bestimmt. Die Sorgen von Kindern oder deren Eltern würden oft kein Gehör finden.

Wenige Möglichkeiten als Opposition

Man müsse auch zwischen der Bundesregierung und ihrer Oppositionspartei unterscheiden, stellt sie klar. Das mache es schwer, Themen durchzusetzen.

Im Stadtrat von Dessau würden die GRÜNEN sich seit Jahren für einen Kinder- und Jugendbeauftragten einsetzen:

Die CDU hat sich für diese Themen ewig nicht interessiert!

Steffie Lemke | Bündnis 90/Die Grünen

Bisher wurden Gelder in andere Projekte gesteckt. In Dessau beispielsweise in das Umgehungsstraßensystem. Steffi Lemke hätte lieber die Jugendarbeit gefördert, aber so sei der übliche politische Streit.

Tourismus statt Kinderpolitik?

Alex hat das Gefühl, dass die Stadt Dessau mehr für Tourismus und Außenwirkung unternimmt, als für die eigenen Bürger!

In diesem Punkt widerspricht die Bundestagsabgeordnete Alex. Der Tourismus sei ein riesiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region. Sie ist froh, dass Arbeitslosigkeit nicht mehr auf Platz eins der Probleme steht.

Steffi Lemke und Raimund
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Die Schaffung von Arbeitsplätzen sei auch einer der Gründe, weshalb für Kinder und Jugendliche lange kein Geld locker gemacht werden konnte, räumt sie ein.

Wenn man ein Bauhausmuseum baut, dann sollte man auch Geld für Spielplätze haben!

Steffie Lemke | Bündnis 90/Die Grünen

Es gibt dennoch Fortschritte

Lemke ist froh, dass es mittlerweile immerhin einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz gibt. In Sachsen-Anhalt müssen Eltern Kitagebühren künftig nur noch für das älteste Kind zahlen, dieser Erfolg sei auf die Grüne Beteiligung in der Landesregierung zurückzuführen.

Ich wünsche mir, dass sich mehr Leute einbringen.

Steffie Lemke | Bündnis 90/Die Grünen

Ihre Empfehlung ist, immer wieder Druck auf die Politik zu machen. Wenn einen etwas stört, dann solle man die Stimme erheben und beispielsweise einen Brief an den Oberbürgermeister schreiben.

Kinder sitzen nicht in der Politik, deshalb müssen die Erwachsenen etwas tun.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Dein Tagesupdate | 07.09.18 | 18:35 Uhr