13 Reasons why/Key Art
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SPUTNIK Popkult Diese Serie soll Jugendliche in den Suizid treiben

25. April 2017, 18:57 Uhr

"Ungeeignet für Kinder und Jugendliche" heißt es von der Gesundheitsorganisation Headpsace zur Serie "Tote Mädchen lügen nicht". Die suizidalen Inhalte könnten Zuschauer verwirren. Ist das so?

Seit März können User von Netflix die Serie "Tote Mädchen lügen nicht" (engl. "13 Reasons Why") sehen. Darin geht es um die Highschool-Schülerin Hannah Baker. Sie nimmt sich das Leben und gibt zwölf Mitschülern und einem Lehrer die Mitschuld daran. An sie verschickt Hannah vor ihrem Suizid sieben Kassetten, auf denen sie erklärt, warum sie sich umgebracht hat.

Die Serie baut auf dem Roman von Jay Asher von 2007 auf. Zum Produzententeam gehört übrigens auch Sängerin Selena Gomez.

Kritik an "Tote Mädchen lügen nicht"

Die sehr realistische Selbstmordszene von Hannah ist nur eine von vielen Kritikpunkten. Sie sei zu realistisch und detailliert, dadurch wäre die Gefahr der Nachahmung zu groß.

Es gibt eine Verpflichtung für Sender zu wissen, was sie zeigen und welche Auswirkungen bestimmter Inhalt auf die Zuschauer haben kann. Besonders auf ein junges Publikum.

Stiftung für mentale Gesundheit "Headspace", USA
13 Reasons why/Szene
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Anna Gleiniger von der deutschen Online-Suizidprävention [U25] findet, dass Eltern zwar dadurch wachgerüttelt werden können. Jugendliche, die aber bereits depressive Gedanken haben und schon mal über Selbstmord nachgedacht haben, könnten sich durch die Serie bestätigt fühlen.

Die Macher wehren sich

Produzent Biran Yorkei verteidigt die Idee der Serie. Es wurde sich bewusst für das Thema und diese Darstellung des Selbstmordes in der Serie entschieden, sagt er:

Es war uns sehr wichtig, nichts Willkürliches zu tun. Aber wir wollten, dass es schmerzhaft ist, sich das anzusehen. Weil wir sehr stark zeigen wollten, dass Selbstmord niemals eine Lösung ist.

Biran Yorkei, Produzent

Es soll also gezeigt werden, wie sinnlos es ist, sich selbst das Leben zu nehmen und jemanden durch Mobbing jeglicher Art in den Suizid zu treiben. Gut so!

Das Thema im SPUTNIK Programm:
25.04.2017 | SPUTNIK Popkult | 21:40 Uhr
25.04.2017 | SPUTNIK Tagesupdate | 18:10 Uhr