SPUTNIK Tagesupdate 15-Jähriger postet Selfies aus den Trümmern Syriens

Die Selfies von Mohammad Najem zeigen ihn nicht wie andere 15-Jährige vor dem Badezimmerspiegel posend oder im Café bei Cheesecake - sondern vor den Trümmern Syriens oder auf Hausdächern, während im Hintergrund Rauchsäulen aufsteigen. Auch Bilder von schwer verletzten Kindern verbreitet der Jugendliche auf seinem Kanal. Für einige können sie sehr verstörend wirken.

Mohammad lebt mitten im syrischen Ost-Ghuta, dem derzeit blutigsten Schlachtfeld im Syrien-Krieg. Täglich fliegt die Armee derzeit Angriffe auf die von Rebellen gehaltene Ghuta, eine Region südöstlich von Damaskus.

Auf Twitter postet Mohammad seit einigen Wochen regelmäßig Fotos und Videos aus seinem Alltag und bittet die Menschen, die Welt, hinzusehen und zu helfen. Über 12.000 Nutzer folgen ihm.

Mohammad schreibt dazu:

Ob Mohammads Videos und Bilder unabhängig geposted werden, ist nicht ganz klar. Im Syrienkrieg sind viele gefälschte Aufnahmen im Umlauf. Zum Beispiel versuchen syrische Medien mit Propagandamaterial, Gegenwahrheiten über den Konflikt zu verbreiten.

Allerdings stimmen die Zeitpunkte von Mohammads Aufnahmen oft mit anderen Berichten über Luftangriffe in Ost-Ghuta überein, das macht ihn zumindest glaubwürdig.

Erst am Samstag hat der UN-Sicherheitsrat eine Resolution mit der Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe für das Gebiet verabschiedet. Trotzdem gab es am Montag die Meldung von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, dass es einen Chemiewaffenangriff gegeben haben soll.