SPUTNIK Tagesupdate Pflegekräfte schildern auf Twitter ihren krassen Berufsalltag

07. Februar 2018, 22:24 Uhr

Mit seinem Aufruf, Pflegekräfte sollten positiver über ihre Arbeit sprechen, hat der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel für großen Spott und Empörung gesorgt und einen Twitter-Sturm geernet.

Der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel wünschte sich via Twitter von Pflegekräften positivere Äußerungen über die Arbeit im Pflegebereich, um dem Pflegenotstand entgegen zu wirken.

Was er nicht ahnte: Sein Tweet löste einer Welle der Empörung aus. Unter dem Hashtag #twitternwierueddel machten sich User aus dem Pflegebereich Luft.

Die vielen Tweets zeigen, dass es angesichts des Personalmangels derzeit wenig Lobenswertes über den Beruf von Pflegefachkräften gibt.

Auch der Deutsche Pflegeverband reagierte ungehalten:

Rüddel reagiert

Inzwischen hat Erwin Rüddel um Nachsicht gebeten. Sein Tweet sollte keine Anschuldigung sein. Er habe großen Respekt vor der Arbeit der Pflegekräften.

Großer Fachkräftemangel in Mitteldeutschland

Fernab der Twitter-Debatte veröffentlichte der Deutsche Gewerkschaftsbund eine Studie zur Situation der Pflege. Demnach werden von insgesamt 3,3 Millionen pflegebedürftigen Menschen etwa zwei Drittel zu Hause versorgt.

Jeder elfte Beschäftigte müsse daher seinen Job und die Pflege eines Angehörigen unter einen Hut bringen.

Die Lage in den Pflegeinrichtungen ist prekär. Nach Recherchen von MDR AKTUELL verstoßen in Sachsen momentan 107 Alten- und Pflegeheime gegen gesetzliche Vorschriften, weil ihnen das Personal fehlt. Das ist jedes achte Heim. Thüringen erhebt die Zahl nicht. In Sachsen-Anhalt sind es 70 Einrichtungen.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 07.02.18 | 18:35 Uhr