Die beiden Freunde Paul und Marcel
Die Freunde Paul (l.) und Marcel (r.). Bildrechte: MDR JUMP

SPUTNIK Tagesupdate Die Niere von Paul hat seinen besten Freund gerettet

22. Januar 2018, 17:21 Uhr

Was würdet ihr tun, um eurem besten Freund das Leben zu retten? Würdest du dich unter's Messer legen? Genau das hat Paul aus Magdeburg gemacht.

Es war ein Schock für Marcel, als die Ärzte sagen: „Du brauchst eine neue Niere, sonst wirst du nicht mehr lange leben." Schnell erfährt er aber: Niemand aus seiner Familie und auch nicht seine Frau kommen als Spender in Frage. Deshalb macht auch Marcels bester Freund Paul einen Test - und der ist positiv.

Ich habe einen Anruf in der Küche bekommen und da habe ich sofort gefragt: Was können wir jetzt tun, was ist der nächste Schritt? Weil Marcel lag dann das zweite Mal auf der Intensivstation und sie haben ihm in der letzten Sekunde das Leben gerettet.

"Startpunkt in ein neues Leben"

Paul hatte Angst, nach der OP nicht wieder auf die Beine zu kommen. Er hat einen anstrengenden Job und macht viel Sport.

Organspendeausweis
Auf einem Organspendeausweis kann man angeben, was man nach seinem Tod spenden möchte. Bildrechte: Colourbox

Trotzdem entscheidet er sich dafür, Marcel das Leben zu retten. Das Aufwachen nach der OP wird er nie vergessen:

Da bekomme ich heute noch Gänsehaut, wenn ich an den Moment denke, wo wir wussten: Jetzt hat es geklappt! Weil die Momente oder die Jahre davor haben wir als Familie, als Freunde auch mitbekommen. Wir haben gesehen, wie oft er an der Dialyse hing. Wie oft er auf der Intensivstation war, wenn es wieder bergab ging. Das war der Startpunkt in ein neues Leben.

Gemeinsamer Geburtstag

Der 10. November ist jetzt ihr gemeinsamer Geburtstag. So nennen sie den Tag der Nierenspende.

Marcel ist im vergangenen Jahr zum ersten Mal Vater geworden. Paul arbeitet und trainiert genauso viel wie vor der OP.

Auch nach der Organspende kann man ein ganz normales Leben führen.

Paul, Organspender

Er appelliert: "Man sollte eine bewusste Entscheidung treffen und den Organspendeausweis mit sich tragen. Es tut keinem weh und hat nur Vorteile."

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 22.01.18 | 18:45 Uhr