Drei Fragen an Die Partei

18. August 2017, 11:42 Uhr

"Die Partei" wurde 2004 gegründet und gilt als Spaßpartei. Sie fällt immer wieder mit Aktionen auf, die das politische Handeln der etablierten Parteien parodieren und überspitzt darstellen. Im Bundestagswahlkampf 2017 tritt der Kabarettist und Künstler Serdar Somuncu als Spitzenkandidat für Die Partei an. Und das sind die Antworten der Partei auf unsere drei Fragen:

1. Thema: Sicherheit

Rieke will im Sommer auf ein Festival gehen, hat seit dem Anschlag in Berlin jedoch Angst vor großen Menschenansammlungen. Thomas hat beim Shoppen im Einkaufszentrum immer noch den Amoklauf in München im Kopf. Und Sarah geht nicht mehr so gerne auf Demos, weil es dort oft zu Ausschreitungen kommt. Anschläge, Amokläufe, politische Kriminalität:

Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, dass Rieke, Thomas und Sarah sich in Zukunft wieder sicherer fühlen?

Antwort der PARTEI

Wir empfehlen: CDU wählen. Die schreiben immer was von Sicherheit und so auf ihre Plakate. Und wollen flächendeckend Überwachungskameras aufstellen. Sollten wir an die Macht kommen, werden die Aufnahmen der Kameras direkt live ins Nachtprogramm des ZDF eingespeist, da sieht sie wenigstens niemand. Smiley

2. Thema: Integration von Geflüchteten

Khaled ist 24 und vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflohen. Seit seiner Ankunft musste er mehrmals die Stadt wechseln, sein Asylverfahren dauerte über ein Jahr. Nun besitzt er zwar den Asylstatus und hat endlich einen Platz in einem Deutschkurs bekommen, doch er hat kaum Kontakt zur deutschen Kultur. In seinem Asylbewerberheim in einem kleinen Dorf weit weg von der Großstadt hat er sich lange Zeit isoliert gefühlt und konnte keinen richtigen Kontakt zu Deutschen knüpfen.

Wie wollen Sie Menschen wie Khaled in Zukunft besser und schneller in die deutsche Gesellschaft integrieren?

Antwort der PARTEI

Khaled soll froh sein. Isoliert leben in Dörfern und Kleinstädten, keinen Kontakt zur Bevölkerung - das kennt doch jeder, der auf dem Land aufgewachsen ist. Und Khaled hat es immerhin nach Deutschland geschafft, er gehört nicht zu den hunderttausenden Flüchtlingen, bei denen die Türkei uns - gegen Milliardenzahlungen - die Drecksarbeit abnimmt. Natürlich muss Integration schneller erfolgen; und eine Nation, die die besten Dieselmotoren der Welt entwickelt hat, ist sicherlich auch in der Lage, bessere Integrationsmodelle zu erstellen. Entscheidend aber wird sein, ob wir die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in Afrika und im Nahen Osten weiterhin zerstören - durch kapitalistische Handelsverträge und brachiale Militäreinsätze. Fragen? Vgl. Google, Seite 336 ff.

3. Thema: Hatespeech/Fake News im Internet

Lisa (16) ist täglich mehrere Stunden bei Instagram, Snapchat und Facebook unterwegs und veröffentlicht dort kleine Texte, Fotos und Videos aus ihrem Alltag. Oft bekommt sie mit, wie sich andere Nutzer heftig beleidigen oder fragwürdiges Gedankengut verbreitet wird. Wenn sie die Inhalte bei Facebook meldet, passiert aber meistens gar nichts.

Ihr Klassenkamerad Justus nutzt wie die meisten in seiner Altersklasse hauptsächlich Facebook als Informationsquelle im Netz. Dort werden aber auch Falschmeldungen verbreitet und Justus weiß manchmal nicht, was er glauben kann.

Wie wollen Sie gegen Phänomene wie Hatespeech und Fake News konkret vorgehen?

Antwort der PARTEI

Also: Lisa soll mal öfter an die frische Luft gehen. Mehr chillen, Oder sich mal mit einem coolen Dude treffen und voll fly sein. Inhalte zu melden, ist ein streberhaftes Denunziantentum, das wir nicht schätzen. Und „fragwürdiges Gedankengut“ wird hierzulande überwiegend durch Regierungskreise verbreitet. 

Justus? Hm. Also wenn er sich für gut gemachte Fake News interessiert, sollte er „TITANIC“ lesen, das Zentralorgan der PARTEI. Die präsentieren echte, handgemachte Qualitäts-Fake-News schon seit über 30 Jahren. Zwinkerzwonker!