Drei Fragen an die "Menschliche Welt"

18. August 2017, 11:54 Uhr

Auf drei Landeslisten wird die Partei "Menschliche Welt" zur Bundestagswahl 2017 vertreten sein. Die Partei gründete sich im Jahr 2013 mit dem Ziel, mehr Anstand und in ethisches Handeln in die Politik zu bringen. Außerdem will die Partei eine globale und menschliche Gesellschaft erreichen. Und das sind die Antworten der Menschlichen Welt auf unsere drei Fragen:

1. Thema: Sicherheit

Rieke will im Sommer auf ein Festival gehen, hat seit dem Anschlag in Berlin jedoch Angst vor großen Menschenansammlungen. Thomas hat beim Shoppen im Einkaufszentrum immer noch den Amoklauf in München im Kopf. Und Sarah geht nicht mehr so gerne auf Demos, weil es dort oft zu Ausschreitungen kommt. Anschläge, Amokläufe, politische Kriminalität:

Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, dass Rieke, Thomas und Sarah sich in Zukunft wieder sicherer fühlen?

Antwort der Partei „Menschliche Welt“:

Wir können Rieke, Thomas und Sarah gut verstehen.  Wenn Anschläge, Amokläufe und Demo-Ausschreitungen geschehen, berichten Massenmedien intensiv und ausgiebig darüber. Die drei jungen Menschen, wie Millionen von anderen Bürger*Innen können dadurch den Eindruck bekommen, dass solche Ereignisse eine relativ große Gefahr für sie selbst darstellen.

Tatsächlich sind solche Geschehnisse extrem selten im Vergleich zu täglichen Ereignissen wie z. B. Verkehrsunfälle oder Erkrankung durch Rauchen. Es ist millionenfach wahrscheinlicher, dass jemand durch das Rauchen erkrankt oder im Verkehr verletzt wird, als dass er oder sie durch einen Anschlag, Amoklauf oder politische Kriminalität verletzt wird.

Maßnahmen:
1. Einrichten von Arbeitsgruppen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zur Förderung einer ausgewogeneren Berichterstattung, die proaktives Handeln ermutigt und nicht dazu beiträgt, Ängste zu schüren.
2. Im Falle von tatsächlichen Bedrohungen: Sofortmaßnahmen vor Ort, Erhöhung der Kontrollmaßnahmen und der Polizeipräsenz zum Schutz der Bevölkerung
3. Mittel- und langfristig:
    a. Ursachenforschung und -auflösung:  Die Motivation der Täter ergründen und darauf hinwirken, deren Motivation beseitigen.
    b. Beendigung deutscher Beteiligung an illegalen Kriegen,Rohstoffkriegen und jeglicher Aggression, die Not und Elend über die einheimische Bevölkerung der jeweiligen Länder bringen. Es gäbe weniger Gründe, Deutschland als Schuldigen für das Schicksal des Heimatlandes zu sehen und hier Anschläge zu verüben.

2. Thema: Integration von Geflüchteten

Khaled ist 24 und vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflohen. Seit seiner Ankunft musste er mehrmals die Stadt wechseln, sein Asylverfahren dauerte über ein Jahr. Nun besitzt er zwar den Asylstatus und hat endlich einen Platz in einem Deutschkurs bekommen, doch er hat kaum Kontakt zur deutschen Kultur. In seinem Asylbewerberheim in einem kleinen Dorf weit weg von der Großstadt hat er sich lange Zeit isoliert gefühlt und konnte keinen richtigen Kontakt zu Deutschen knüpfen.

Wie wollen Sie Menschen wie Khaled in Zukunft besser und schneller in die deutsche Gesellschaft integrieren?

Antwort der Partei „Menschliche Welt“:

Wir wollen mehr Sozialarbeiter einsetzen, die Menschen wie Khaled helfen, sich besser und schneller in der deutschen Gesellschaft zu integrieren. Diese Sozialarbeiter würden z. B. darauf hinwirken,

  • möglichst früh mit den Sprachkursen zu beginnen
  • schnelle Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen, um über Kontakt zu Kollegen Zugang zur deutschen Kultur zu bekommen
  • die soziale Teilhabe zu erleichtern über Vereine, in denen gemeinschaftliche kulturelle, sportliche oder künstlerische Aktivitäten stattfinden. Der Sozialarbeiter verfügt z. B. über einen Verzeichnis dieser Vereine und Migranteninstitutionen, informiert die Interessierten über das Angebotsspektrum und vermittelt den Zugang.

3. Thema: Hatespeech / Fake News im Internet

Lisa (16) ist täglich mehrere Stunden bei Instagram, Snapchat und Facebook unterwegs und veröffentlicht dort kleine Texte, Fotos und Videos aus ihrem Alltag. Oft bekommt sie mit, wie sich andere Nutzer heftig beleidigen oder fragwürdiges Gedankengut verbreitet wird. Wenn sie die Inhalte bei Facebook meldet, passiert aber meistens gar nichts. Ihr Klassenkamerad Justus nutzt wie die meisten in seiner Altersklasse hauptsächlich Facebook als Informationsquelle im Netz. Dort werden aber auch Falschmeldungen verbreitet und Justus weiß manchmal nicht, was er glauben kann.

Wie wollen Sie gegen Phänomene wie Hatespeech und Fake News konkret vorgehen?

Antwort der Partei „Menschliche Welt“:

Hatespeech:
Hatespeech ist eine Kommunikationsform, bei der dem Hass gegenüber Personengruppen oder Einzelpersonen aus rassistischen, ethnischen, nationalistischen, genderbezogenen, religiösen, die sexuelle Orientierung betreffenden und anderen Gründen Ausdruck verliehen wird und die mit einem Aufruf zur Gewalt gegen Mitmenschen verknüpft ist.

Wir wollen dagegen vorgehen, indem wir Methoden menschlicher Kommunikationsformen, wie z. B. "Gewaltfreie Kommunikation" massiv im Schul-  und Bildungssystem anbieten und fördern.

Hatespeech in Internetangeboten verschiedener Unternehmen:
Wir wollen die diesbezüglich bestehenden Gesetze verstärkt anwenden.

Fake News:
Wenn es bewiesen wurde, dass Betreiber von Internetseiten Falschinformationen veröffentlicht haben, sollten die Verantwortlichen in die Pflicht genommen werden, diese zu korrigieren oder zu löschen. Dafür setzen wir uns ein.
Darüber hinaus wollen wir das Erlernen und Ausbauen kritischen und rationalen Denkens im Schul- und Bildungssystem fördern. Wenn Menschen Methoden des kritischen Denkens gelernt haben, können sie leicht die Qualität von Meldungen ermessen und Fake News identifizieren.