SPUTNIK Tagesupdate Sperrstunde in Leipzig soll fallen

Die Regelung, dass Clubs und Gaststätten zwischen 5 und 6 Uhr schließen müssen, gab es schon ewig, wurde aber praktisch nie angewandt. Bis im letzten Jahr das Ordnungsamt nach einer Beschwerde eines einzelnen Anwohners eingriff und den Leipziger Club "Institut für Zukunft" zur Sperrstunde verdonnerte: Alle Gäste mussten um 5 Uhr den Club verlassen Daraufhin entbranne in Leipzig eine große Diskussion über den Sinn dieser Regelung.

Am Mittwoch hat der Stadtrat den Grundstein dafür gelegt, die Sperrstunde abzuschaffen. 55 von 61 Stadträten stimmten einem Antrag von SPD, Linken und Grünen zu, die Verwaltung mit einer rechtsverbindlichen Regelung zu beauftragen, die die Sperrstunde beseitigt. Gegenstimmen gab es keine.

Ursprünglich wollten die Parteien einen Antrag, der die sofortige Abschaffung der Sperrstunde bewirkt. Damit die Landesbehörde (denn die Sperrstunde ist im sächsischen Gaststättengesetz verankert) zustimmt, muss die Sache aber wasserdicht sein. Daher entschied man sich für den Umweg über die Verwaltung, um eine einwandfreie Rechtsverordnung einzureichen.

Da die Mühlen der Verwaltung ab und zu auch mal langsamer mahlen, ist noch nicht ganz klar, wann der ganze Vorgang abgeschlossen sein wird und die Sperrstunde in die ewigen Jagdgründe geschickt wird. Aber die Grundlage wurde geschaffen, damit bald wieder die ganze Nacht durchgefeiert werden kann.