SPUTNIK Tagesupdate Was darf mein Chef? Was darf ich?

Auf der Arbeit ist generell nur das erlaubt, was den sogenannten "arbeitsvertraglichen Aufgaben" dient. Heißt also: Wenn du nicht gerade bei SPUTNIK arbeitest, wo soziale Netzwerke zur Arbeit dazugehören, müssen WhatsApp, Instagram und Co. bis zur Pause warten.

Solange in deinem Profil nicht steht, bei welcher Firma du arbeitest, kannst du grundsätzlich posten und schreiben, was du willst. Solange es keine verfassungswidrigen, also zum Beispiel rassistische Inhalte sind.

Wenn du deinen Chef auf sozialen Netzwerken öffentlich kritisierst, dann muss er das schlucken. Aber nur, wenn du sachlich und loyal bleibst. Die Verbreitung von Gerüchten oder das Ausplaudern von Dienstgeheimnissen ist verboten.

Wenn der Chef dich systematisch überwacht, verletzt das deine Persönlichkeitsrechte. Nichts, was er auf diesem Weg erfährt, darf er gegen dich verwenden. Anders sieht es aus, wenn ein begründeter Verdacht gegen dich besteht. Dann darf der Chef schnüffeln, aber auch nicht grenzenlos.

Die private Handynutzung ist während der Arbeitszeit nicht erlaubt. Wenn auf deinem Video auch noch Kollegen zu sehen sind, kann es außerdem ein Angriff auf deren Persönlichkeitsrechte sein. Wenn du also heimlich ein Video drehst und cool mit deinen Kollegen bist: einfach vorher fragen.

Zwischen deinen Arbeitseinsätzen hast du das Recht, mindestens elf Stunden am Stück zu entspannen. Solange diese Ruhezeit eingehalten wird, kann der Chef verlangen, trotz Überstunden pünktlich zu am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Familienplanung ist Privatsache, deshalb darf der Chef dich auch nicht danach fragen. Anders sieht es aus, wenn der "Braten" schon in der Röhre ist. Dann sind Nachfragen erlaubt, weil die Schwangerschaft dich bei der Arbeit einschränken kann und sich der Chef vielleicht um eine Vertretung kümmern muss.

Darf er fragen, musst du aber nicht beantworten. Deine sexuelle Orientierung ist Privatsache. Kommt es doch raus, bist du trotzdem geschützt: Der Chef darf dich nicht benachteiligen, weil du schwul, lesbisch, transsexuell oder anderes bist.

Kannst du machen, solange in der Firma kein generelles Alkoholverbot besteht und es nicht deine Arbeitstätigkeit beeinträchtigt. Eskalieren darf es aber nicht.

In deiner Freizeit kannst du machen, was du willst, selbst wenn du erst mittags um 12 Uhr noch auf der Piste bist. Zum Dienstbeginn musst du aber in der Lage sein, deiner Arbeit ohne Einschränkungen nachzukommen.

Wenn der Boss checkt, dass es dir nicht gut geht, hat er sogar die Pflicht, dich darauf anzusprechen und dich vielleicht sogar nach Hause zu schicken. Drogen- und Alkoholtests sind allerdings tabu.

Wenn die Überstunden nicht im Vertrag vereinbart wurden, musst du sie auch nicht leisten, es sei denn, eine sogenannte "betriebliche Notlage" liegt vor. Wenn, wie momentan, die Influenza tobt und das halbe Büro flach liegt, musst du dich auf Mehrarbeit einstellen.

Wie die Überstunden am Ende ausgeglichen werden, ist sehr unterschiedlich geregelt. Das kann durch einen Freizeitausgleich oder Bezahlung erfolgen.