China war das härteste Pflaster

Nic sagt, in Deutschland ist es extrem einfach zu trampen. Auch Frankreich, Belgien, Tschechien und Polen haben reibungslos funktioniert. Eine erste Herausforderung in Europa war Skandinavien, besonders Schweden:

"Ich glaube, die Schweden haben einfach eine Blockade Menschen ranzulassen. Aber wenn du diese Blockade einmal überschritten hast, dann sind das die freundlichsten, liebsten Menschen überhaupt."

Die härteste Nuss stand aber noch vor ihr: China! Die meisten Menschen dort sprachen kein Englisch, kannten Google und Facebook nicht und wussten einfach nicht, was Nic von ihnen wollte.

Nic Jordan zusammen mit einer Gruppe Menschen.
Bildrechte: Nic Jordan

Zu ihrem Glück lernte sie in Shanghai ein Mädchen kennen, das Englisch sprach und so nett war für Nic ein Video auf Chinesisch aufzunehmen, in dem sie das Vorhaben der Reise erklärte. So hat es Nic dann doch durch China geschafft.

Keine Angst vor neuen Herausforderungen!

Nic verherrlicht das Trampen aber nicht. Es birgt natürlich auch Risiken und Gefahren. Besonders als Frau muss man manchmal wachsam sein, sagt sie:

"Wenn ein Mann anhält, der alleine fährt, und seine Augen wandern als erstes an meinem Körper rauf und runter, dann würde ich nicht einsteigen."

Auf der Reise gab es auch ein paar Situationen, in denen es Nic ganz schön mulmig geworden ist. Zum Beispiel in Finnland: Da stand sie bei -20 Grad auf der Straße, die Sonne ging unter und weit und breit kein Auto. Dann kam doch eins, hielt an, ein großer Mann mit Schnauzer, Fellmütze und grimmiger Miene stieg aus und warf ohne zu fragen ihren Rucksack auf die Rückbank.

"Das war ein Moment, wo ich mir kurz überlegt habe: Soll ich einsteigen, soll ich nicht einsteigen? Aber ich hab mich umgeschaut und hab gedacht: Okay, entweder bringt er mich um oder ich erfriere hier."

Nic Jordan schmusend mit einem Husky.
Bildrechte: Nic Jordan

Der Mann sollte sie nach 3 Stunden Autofahrt an einer Tankstelle rauslassen, aber er fuhr vorbei und bog in eine Seitenstraße. Am Ende der Straße stand sein Haus, in dem seine Familie mit Kind und Welpe auf ihn wartete. Die Angst von Nic war also völlig unbegründet! Sie bekam Essen, eine warme Dusche und die Familie brachte sie noch 200km weiter zu ihrem Ziel.

Wer nach all den Erzählungen von Nic jetzt auch Bock auf's Trampen bekommen hat, für den hat sie auf der nächsten Seite noch ein paar Tipps.