Die Stadt Münster will Cannabis verschenken

In einem wissenschaftlichen Projekt will die Stadt Münster die kontrollierte Abgabe von Cannabis unter medizinischen, gesundheitlichen und sozialen Aspekten erforschen. Die Stadt hat dafür einen Antrag beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gestellt.

Wird dieser Antrag genehmigt und stimmt dann auch der Stadtrat in Münster zu, werden 200 Probanden ausgewählt, von denen 100 Teilnehmer ein Jahr lang Cannabis bekommt!

Diese 100 Teilnehmer werden ein Jahr lang maximal zwei Gramm Gras pro Woche erhalten. Bezahlen müssen sie dafür nichts. Die anderen 100 Probanden bekommen dagegen kein Cannabis.

Durch Stichproben soll sichergestellt werden, dass die Probanden auch wirklich regelmäßig das Cannabis konsumieren und nicht weiterverkaufen. Die Stadt plant für rund 100.000 Euro insgesamt zehn Kilogramm Cannabis zu kaufen.

Mit ihrem Projekt will die Stadt den "wissenschaftlichen Erkenntnisstand zum Thema Cannabis verbessern, bestehende Ängste in der Bevölkerung abbauen helfen und einen wichtigen Beitrag zur gesundheitspolitischen Diskussion um die regulatorische Einordnung von Cannabis zu Genusszwecken liefern".

So soll erforscht werden, wie der kontrollierte Cannabiskonsum die persönliche Zufriedenheit, die berufliche Situation, die Teilnahme am Straßenverkehr oder die Entwicklung einer stofflichen Abhängigkeit beeinflusst.

Momentan ist der Konsum von Cannabis nur zu medizinischen Zwecken erlaubt. Andernfalls müssen Konsumenten mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen. Schon länger gibt es teils hitzige Diskussionen darüber, ob Cannabis legalisiert werden oder verboten bleiben sollte.