Sehr dünner Frauenkörper
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SPUTNIK Tagesupdate Ex-Miss Sachsen starb an Magersucht

08. Juni 2017, 15:48 Uhr

Der Tod der ehemaligen Miss Sachsen, Henriette Hömke, hat viele Menschen geschockt. Die 29-Jährige hat sich zu Tode gehungert. Wie man eine Magersucht erkennt und wo man Hilfe bekommt, erfährst du hier.

Mit 18 Jahren wurde Henriette "Jette" Hömke zur Miss Sachsen 2007 gewählt. Während des Ägypten-Urlaubs im April ist sie an den Folgen ihrer Magersucht gestorben. Auch ihr Ex-Freund, Schalke-Torwart Ralf Fährmann, trauert um die Chemnitzerin und schreibt bei Twitter:

Ich bin sehr getroffen und möchte den Angehörigen mein tiefes Mitgefühl ausrücken.

Ralf Fährmann, FC Schalke 04

Jeder Fünfte hungert sich zu Tode

Die Folgen einer Magersucht für den Körper sind massiv. Das niedrige Gewicht wirkt sich auf den gesamten Stoffwechsel und alle Organe aus. Zu körperlichen Folgeschäden wie Herz-Kreislauf-Störungen oder Osteoporose (Verringerung der Knochenmasse und der Knochendichte), können auch seelische Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen) kommen. Laut der Krankenkasse BARMER werden derzeit mehr als 500.000 Menschen in Deutschland wegen einer Essstörung behandelt. Jeder fünfte Erkrankte hungert sich zu Tode, weswegen Magersucht zu den tödlichsten psychischen Erkrankungen zählt.

Woran erkenne ich eine Magersucht?

Eine Person sitzt mit angezogenen Beinen neben einer Waage
Die Folgen einer Magersucht können massiv sein und in den Tod führen. Bildrechte: colourbox.com

Ein deutliches Untergewicht ist ein Hinweis für eine Magersucht. Betroffene essen meist nur winzige Mengen und nehmen zusätzlich manchmal auch Appetitzügler, Abführ- oder Entwässerungsmittel ein. Die Betroffenen fühlen sich zu dick, obwohl sie dies objektiv nicht sind. Obwohl sie immer dünner werden, steigt ihre Angst, zuzunehmen. Sie verleugnen ihre Bedürfnisse und unterwerfen sich einer strengen Selbstkontrolle.

Wo bekomme ich Hilfe?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält auf ihrer Internetseite umfangreiche Informationen zum Thema Magersucht bereit. Außerdem bietet sie unter 0221-89 20 31 eine Telefonberatung an.

Neben einer Telefonberatung kann man auch eine Beratungsstelle aufsuchen. In Sachsen-Anhalt gibt es diese in Magdeburg, Bernburg, Gardelegen und Halle sowie in Leipzig und Dresden.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 07.06.17 | 18:45 Uhr