Schluss mit dem Schlampen-Gerede!

22. August 2017, 10:39 Uhr

Kristina vom YouTube-Kanal "Fickt euch!" hat keinen Bock mehr: Unaufgeforderte Penisbilder, eindeutige Angebote unter ihren Videos und doofe Anmachen, wenn Männer erfahren, was sie beruflich macht.

Er: „Und was machst du beruflich?“ Ich: „Ich rede im Internet über Sex! Offen und öffentlich.“ Seine Augenbraue rutscht hoch, die Augen wandern über meinen Körper. Sein Gedanke: „Aha. Die geht bestimmt mit jedem ins Bett, auch mit mir!“ Mein Gedanke: „Vergiss es!“

Für mich fallen solche Reaktionen unter Slut Shaming – das oberflächliche Betrachten einer Frau, sie wegen bestimmter Merkmale als Schlampe abstempeln und sie dann auch noch so behandeln. Kurzer Rock? Die will ja angefasst werden! Redet offen über Sex? Die ist ein bisschen billig!

Was ist eine Schlampe?

Kristina Weitkamp vom YouTube-Kanal "Fickt euch!"
Bildrechte: MDR SPUTNIK

Mich stört schon der Begriff „Schlampe“. Was macht eine Schlampe aus? Und glauben andere wirklich, dass sie Frauen ansehen können, mit wie vielen Männern sie in ihrem Leben im Bett waren? Welche Klamotten sind Indizien, dass eine Frau ihre Sexualität offen auslebt?

Ich glaube: Schlampen gibt es nicht. Das ist eine Schublade, die heutzutage keiner mehr braucht (und auch nie jemand gebraucht hat!)

Scheiß egal, ey!

Für Männer, die – und auch das ist ihre eigene Entscheidung – viele Sex-Partner haben, gibt es eine so schlecht besetzte Schublade gar nicht. Die sind dann maximal ein geiler Hecht. Aber um ehrlich zu sein, möchte ich mein Recht auf freie Sexualität nicht nur ausleben, weil Männer das dürfen.

Ich wünsche mir ganz einfach, dass wir alle aufhören uns gegenseitig zu be- und verurteilen. Denn jeder Mensch hat das Recht seine Sexualität zu leben, wie es ihm gefällt.

Das Thema im SPUTNIK Programm: GIRLS, GIRLS, GIRLS | 21.08.17 | 23:00 Uhr