SPUTNIK Dein Tagesupdate Abmahnwellen gegen Influencer

05. Juli 2018, 20:57 Uhr

#Werbung scheint gerade auf Instagram zu trenden. Nicht ganz freiwillig. Viele Influencer wollen sich so vor Abmahnungen schützen.

Den Stein ins Rollen brachte ein Posting von YouTuberin Vreni Frost. Sie veröffentlichte auf ihrem Instagram-Account ein Bild, vertaggte Marken, gab aber nicht an, dass es sich dabei um Werbung handelte.

Schwubbs bekam sie ein Schreiben vom Verband Sozialer Wettbewerb, der sie abmahnte. Laut dem Verband solle sie Postings, in denen sie Marken oder Unternehmen vertaggt, auch als Werbung kennzeichnen.

Das Berliner Landgericht gab dem Verband recht.

#Werbung

Heißt: Selbst, wenn man mit seinem Post kein Geld verdient oder ein konkretes Produkt bewerben möchte, muss die "Werbung" im Text angegeben werden. Andernfalls sei das Posting unlautere geschäftliche Handlung.

Wer den kommerziellen Zweck einer geschäftlichen Handlung nicht kenntlich macht, sofern sich dieser nicht unmittelbar aus den Umständen ergibt, macht sich strafbar.

Das Urteil führt dazu, dass nun sehr viele Influencer "Werbung" oder "ad" in ihre Postings schreiben, auch wenn sie damit gar kein Geld verdienen. Das macht die Sache eigentlich noch unübersichtlicher.

Die Abmahnungen gehen momentan an verschiedene User, von professionellen Bloggern bis hin zu privaten Usern. Auch die Bloggerin Zukkermädchen widmet sich in einer Kolumne dem Thema.

Wie soll ich meine Postings kennzeichnen?

Am besten tust du es den anderen gleich und setzt das Wort "Werbung" oder "Anzeige" immer an den Anfang deines Postes oder Story, sobald ein Produkt erkenntlich ist. Damit bewegst du dich erst mal auf der sichereren Seite.

Keine Sorge: Ortsangaben wie "Cospudener See", "Harz" oder "Hallmarkt" kannst du weiterhin problemlos verwenden. Problematisch könnte es allerdings bei konkreteren Angaben, die beispielsweise Hotels, Restaurants, Clubs etc. betreffen, werden. Dahinter ließe sich ebenfalls Werbung vermuten.

Fakt ist: Die ganze Sache ist gesetzlich ein Graubereich, da Instagram noch relativ neu ist.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Dein Tagesupdate | 06.07.18 | 18:40 Uhr