SPUTNIK Tagesupdate Darum brechen so viele Azubis ihre Ausbildung ab

04. April 2018, 21:38 Uhr

Jeder vierte Azubi bricht seine Ausbildung ab. In manchen Berufsfeldern ist die Quote sogar noch höher. Das sind die Gründe.

Nach Angaben aus dem kommenden Berufsbildungsbericht 2018 und der Süddeutschen Zeitung wurden 2016 rund 146.000 Azubi-Verträge in Deutschland vor dem Abschluss aufgelöst.

Zuletzt war die Quote in den 90ern so hoch: Im Schnitt bricht einer von vier Azubis seine Ausbildung ab. Bei den Sicherheitskräften, Köchen, Friseuren und Restaurantfachangestellten beendet sogar jeder zweite Lehrling seine Ausbildung vorzeitig. Bei den Fachangestellten in der Verwaltung halten es Auszubildende dagegen länger aus - hier brechen nur 4,1 Prozent ab.

Ausbildungen in der Kritik

Die Gründe dafür widersprechen sich. Betriebe beschweren sich über "überwiegend mangelnde Ausbildungsleistung der Auszubildenden" und über zu geringe "Motivation oder Integration in das Betriebsgeschehen".

Die Erklärung der Azubis ist laut dem Berufsbildungsbericht 2018 allerdings eine andere: Sie gaben als Kündigungsgrund Konflikte mit ihren Vorgesetzten, mangelnde Ausbildungsqualität und ungünstige Arbeitsbedingungen an.

Kein Geld zum Leben

Besonders fällt allerdings auf, dass die höchsten Abbrecherquoten bei den Berufen zu finden ist, in denen Azubis am wenigsten verdienen.

Viele steigen vorher aus, da sie mit der kargen Vergütung nicht über die Runden kommen.

Elke Hannack, Vizechefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Elke Hannack vom Deutschen Gewerkschaftsbund fordert deswegen von der Regierung, die geplante Mindestvergütung für Auszubildende schneller umzusetzen. Bisher soll sie erst 2020 in Kraft treten.

Das Thema im SPUTNIK Programm: SPUTNIK Tagesupdate | 04.04.18 | 18:20 Uhr