SPUTNIK Black Beatz | Fr | 22 - 0 Uhr Helden-Geplänkel: Lil Baby & Lil Durk

Es gab sie schon früher, die Collabos der jeweils angesagten Rap-Platzhirsche ihrer Zeit: angefangen bei Redman & Method Man über Jay-Z & Kanye West bis zu Drake & Future. Angepriesen als epochale Symbiosen, entpuppten sie sich nicht selten als routiniert zusammengezimmerte, aber eben auch wenig wegweisende Werke und verschwanden oft in der Wühlkiste der Platten-Geschichte. Dieses Schicksal wird vermutlich auch den frischen Wurf von Lil Baby und Lil Durk ereilen. Dass die beiden derzeit zu den Top-Stars der Szenerie zählen, bleibt allerdings unbestritten.

Es lag also irgendwie auf der Hand, ihre im März angekündigte Collabo-Scheibe "The Voice Of The Heroes" zu nennen. Ein zweiter Grund liegt in der einfachen Tatsache, dass Lil Durks Nickname "The Voice" ist, der von Lil Baby "The Hero". Na bitte. Was muss man auch lange überlegen! Ein Eindruck, der sich übrigens auch beim Abchecken der 17 Tracks einschleicht. Mit Unterstützung von Rod Wave, Travis Scott, Meek Mill oder Young Thug machen die Herren kurzen Prozess auf saisonaler Standard-Beatware, versprechen aber folgendes:        

Zumindest Letzteres ist nicht von der Hand zu weisen, harmonieren der 2020er Top-Aufsteiger aus Atlanta und der ehemalige Drill-Inspektor aus Chicago doch wahrlich vom Feinsten. Aber so ähnlich wie mit dem Namen wirkt die ganze Chose auch ein wenig improvisiert, unfertig, roh. Und man wird den Eindruck nicht los, mögliche 20 Songs auf ner B-Seite würden kaum anders klingen. Aber zumindest gibt ihnen die Ami-Pole recht, den Helden des Corona-Jahrgangs 20/21: Lil Baby & Lil Durk, mit "The Voice Of The Heroes" der Black Beatz Act der Woche.    

Black Beatz Hot Shots

Während sich die Herren von Migos sowie Polo G schon mal warmlaufen, legt Ty Dolla Sign  mit Jack Harlow, 24kGoldn und "I Won" die erste Runde zu "Fast & Furious 9" hin. Eine grandios beschleunigte Verrücktheit fabrizieren der Coventry-Rapper Pa Salieu und sein diabolischer Mitstreiter Slowthai in entsprechender Kulisse mit "Glidin". Und entsprechende Kulisse kann man auch Megan Thee Stallion in ihrem Frisch-Clip nicht absprechen, dreht sie doch erneut den Spieß rum und kämpft mit üppig kreisenden Reizen als alter Ego Tina Snow gegen senil-verklemmtes Macho-Spießertum. Horror-like. "Thot Shit".

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